Verstehen wir, was die Kirche zu sagen hat?

Neulich nach dem Gottesdienst habe ich diese Aussage aufgeschnappt: "Ich habe mich gefragt, warum es so viele Kirchenaustritte auch in unserer Gemeinde gibt. Ich glaube, jetzt kenne ich die Antwort – Die Menschen verstehen sie (Pastoren/Kirche) nicht mehr."

Als ich diese Worte hörte war auch ich selbst erfolglos damit beschäftigt, den tieferen Sinn der gehörten Predigt zu ergründen. Entweder war ich nicht gescheit genug oder … da gab es gar keinen. Muss ja nicht alles tiefgründig sein.

Da stellt sich die Frage, was Kirchgänger von einer Predigt bzw. Kirchenmitglieder von der Kirche als Institution erwarten? Wahrscheinlich jeder etwas anderes. So wie es in der Kirchenmusik Liebhaber für die klassische und für die moderne Richtung gibt, hören manche gerne vom gnädigen andere vom strafenden Gott. Der eine hätte gerne theologische Erläuterungen zu Bibelpassagen, der andere lieber leichte, humorvolle Geschichten. Wieder andere möchten mehr Bezug zum heutigen Leben oder Hilfestellung zur Bewältigung ihres Daseins. Oder … oder … oder…

Kann ein/e Pastor/in oder Vertreter/innen der Kirche ALLE Erwartungen erfüllen? …. Eher nicht.

Vielleicht ist für "das bessere Verstehen" noch etwas anderes wichtig:

Prof. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe und Hirnforscher, hat einmal gesagt, dass es für ihn, der sich überwiegend mit anderen Wissenschaftlern austauscht, sehr schwer war, sich auch für Nicht-Fachkundige verständlich auszudrücken. Sein aus der Begeisterung für die Themen entstandenes Bedürfnis seine Erkenntnisse ALLEN zur Verfügung stellen zu wollen, hat sein Einfühlungsvermögen für die, die er erreichen wollte gestärkt. So konnte er seine "wissenschaftlichen" Bücher erfolgreich für viele Menschen verstehbar schreiben.

Ist es bei der ständig zunehmenden Bürokratie und zu vielen "nicht-artgerechten" Aufgaben der Kirche und ihren Vertretern überhaupt noch möglich, Begeisterung für die Sache Jesu und Empathie für diejenigen, die sie erreichen will zu empfinden?

Ohne spürbare eigene Begeisterung fällt es schwer andere zu begeistern. Ohne zu sehen, wo Menschen stehen, kann ich sie auch nicht abholen. Könnte das auch ein Grund sein, warum viele nicht mehr verstehen was die Kirche zu sagen hat?

Und was tragen wir Kirchgänger und Kirchenmitglieder zum "Better Understanding" bei?

Gehen wir mit großem Gemecker oder auch still und leise weg (Austritt) wenn wir etwas nicht verstehen / uns nicht verstanden fühlen - oder suchen wir den Kontakt um auf unser Nicht-Verstehen aufmerksam zu machen?

Wie möchten wir behandelt werden, sollten wir einmal nicht verstanden werden?

Sofortiger Abbruch der Beziehungen ohne Diskussion - oder dass man uns darauf aufmerksam macht, was nicht stimmt?

Schreiben Sie gerne was Sie nicht verstehen oder aus Ihrer Sicht nicht stimmt an uns:

E-Mail:   Martina-rodenbostel@t-online.de

Martina Rodenbostel

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